// Kurz-Essay
Es ist aber auch nicht einfach, ein solches Lebensglück zu erlangen.
Man entfernt sich weiter, je hastiger man sich ihm nähern will.
// Seneca
Wir alle wollen es – diese tiefe Zufriedenheit mit allen Dingen.
Das völlige okay sein mit dem, was ist.
Zumindest bin ich der Überzeugung, dass wir das alle wollen.
Aber wir gestehen es uns häufig nicht ein. Es gibt so viel zu erreichen. Uns ist von der Gesellschaft ja ein ganz konkretes Bild gezeigt worden, was ein erstrebenswertes Leben ist. Was es beinhaltet.
Da geht es um Geld, Luxus, einem erfolgreichen Business. Es muss ein Haus sein – am besten ein eigenes natürlich. Andererseits sollte man in Assets investieren. Erfolg braucht Speed. Husslen ist anscheinend etwas Gutes – alles ist anstrengend.
Auf der anderen Seite reden so viele Leute von Glücklich-sein. Von Minimalismus und Langsamkeit. Vom Genießen – und eigentlich ist es jedem klar, dass man das Leben nicht erst in der Rente anfangen sollte, zu genießen. Wir denken dann, dass das Glück am Ende einer anstrengenden Reise liegen muss. Es muss etwas erreicht und geleistet werden, um dann endlich ohne Reue zurück gucken zu können – mit Stolz und glücklich zu sein.
Aber das ist schwer… weil wir müssen ja alle anscheinend wohin. Das JETZT scheint nicht gut genug zu sein – weil wenn wir das JETZT akzeptieren würden, dann würde es ja nicht besser werden, oder?
Das ist ein großer Irrtum – das ist eine Lebenslüge.
Das Streben nach Dingen und die Erfüllung des Glücks sind zwei ganz unterschiedliche Strömungen.
Unterschiedliche Energien. Ein gewisses Maß Streben, Bewegung, braucht es für ein glückliches Leben. Denn wo Stillstand ist, da wird es faul.
Aber das Glück – nein, das gibt es nicht am Ende einer Reise.
Glück ist einfach – Glück ist nah.
Glück ist vor allen Dingen JETZT. Und ein Inside-Job. Dein Job für Dich – und meiner für mich.
Unabhängig von den äußeren Umständen – was leicht zu sagen ist, wenn die äußeren Umstände gut sind.
Ich hab diesen Spagat als sehr schwierig empfunden – Erfolg und Ruhe.
Akzeptanz und Ehrgeiz.
Dinge passieren lassen vs. alles liegt in der eigenen Hand.
Dabei ist es eigentlich so offensichtlich:
Es liegt viel weniger in unserer Hand, als uns das lieb wäre.
Es ist eine (un)bequeme Lebenslüge, dass wir zu 100% unseres eigenen Glückes Schmied wären.
Wir sind Opfer unserer Prägung, unserer Vergangenheit, unserer charakterlichen Ausprägungen, vielleicht sogar unseres Seelenplans, wenn man an so etwas glaubt.
Selbst unsere bewusst getroffenen Entscheidungen – treffen wir sie wirklich so frei? Oder sind sie auch nur eine logische Konsequenz dessen, wer wir schon sind?!
Und ist Krankheit, Druck und Stress nicht oft ein Zeichen dafür, dass wir innerlich so sehr gegen uns selbst kämpfen, uns aufbäumen gegen etwas, das in uns veranlagt ist, dass es irgendwie logisch klingt, dass alles so schwer ist…
Dabei darf es auch leicht sein – nicht ohne Anstrengung. Aber ohne diesen zermürbenden Kampf.
Das ist eine Wahrheit, die man erstmal im Kopf übereinbringen muss – oder die es zu erfahren gilt.
Heißt dass, Du kannst gar nicht alles erreichen?
Genau! Nicht alles! Nicht das, was nicht zu Dir passt. Nicht das, was Du EIGENTLICH tief drinnen gar nicht willst.
Aber kannst Du nicht trotzdem alles erreichen? Ja, die Welt steht Dir offen – Du hast jeden Moment neu die Wahl, zu sein, wer Du bist.
Kompliziert? Ein bisschen vielleicht.
Lass es mich noch einfacher machen.
In der Ruhe liegt die Kraft.
Wenn Du mit Dir selbst verbunden bist, weißt wer Du bist und wie Du funktionierst und lernst, damit VÖLLIG fein zu sein, dann hört der Kampf auf. Dann bist Du mit Dir zufrieden – und mit Deinen Lebensumständen.
Diese Zufriedenheit ist NICHT der Nährboden für Passivität. Zufriedenheit ist NICHT Stillstand. Es ist Ruhe. Frieden.
Und das ist der Nährboden für das Glück. Das Glücklich-sein.
Und das ist Akzeptanz.
Und aus dieser Kraft heraus, kannst Du Dich bewegen. Du kannst Ziele anpeilen, Dir aufschreiben, wie Du leben und was Du aufbauen willst – aus dieser Energie heraus kommst Du nicht unter Druck. Aber Du kannst erschaffen – und Du bist Dir bewusst:
Du hast alle Zeit der Welt.
Klingt das etwas zu theoretisch? Vielleicht.
Etwas zu pseudo-spirituell? Kann sein.
Aber es ist wahr – und es lohnt sich, dem Gedanken mal nachzugehen.
Wenn Du Dich danach sehnst, glücklich und zufrieden zu sein UND trotzdem in Deinem Leben etwas aufbauen und verändern willst, lebst Du in einem Spannungsfeld, das sich besser überbrücken lässt, als Du vielleicht denkst.
Aber alles fängt bei Dir selbst an. Deiner Einstellung zu dem, wer Du bist und einer Wertschätzung für das Leben, das Du gerade führst.
An erster Stelle MUSS das Okay-Sein mit sich selbst stehen. Das ist die Kraftquelle.
Und dann setzt Du Dich in Bewegung, um etwas aufzubauen.
Und wenn Du merkst, dass der Autopilot übernimmt – dieser gestresste Geist, der Dich glauben lässt, es wäre noch nicht gut genug, dann musst Du Dich erinnern:
Alles ist gut genug.
Alles ist gut.
Alles ist.
Und wenn Du wieder ruhig geworden bist, den Status Quo akzeptierst, dann geht es weiter.
Aus der Ruhe kommt die Kraft.
Und dann wird Dein Leben erblühen, wie ein Garten. Natürlich – vielleicht anders, als Du es Dir vorgestellt hast. Aber echt.
Die Alternative:
Halte weiter an Deine Wünschen und dem Druck fest. Hussle viel. Arbeite hart. Reib Dich auf. Rede Dir ein, dass Du mit einer Millionen mehr glücklicher wärst. Dass es die Urlaube und die Autos sein müssen. Dass das Dein Traum wäre – ist es mit Sicherheit nicht by the way.
Gib alles dafür – bis Du es hast. Bis Du Deinen Traum lebst – und dann wirst Du feststellen:
Mist! Ich bin gar nicht glücklicher oder ruhiger als vorher!
Mist! Es sind doch die anderen Dinge, die mein Lebensglück ausmachen.
Liebe, Verbundenheit, Freundschaften, ein ruhiger Abend mit einem Gläschen Wein auf der Terrasse. Zeit. Mal Samstags ausschlafen und den ganzen Tag mit der Geliebten einen Film gucken. Mit den Kindern im Garten spielen.
UND: Da sein. Präsent sein.
Das hättest Du die ganze Zeit machen können – OHNE darauf zu verzichten, Deine Lebensumstände weiter zu verändern.
Macht das Sinn für Dich?
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